Access Points - Programm
„Today we suffer from sea blindness“, sagt der Chef der britischen Marine, und er hat Recht: London, New York, Hong Kong, Hamburg – überall das gleiche Bild: die Häfen sind zu menschenleeren Sicherheitszonen mutiert. Jahrhunderte lang war das Leben in Hamburg von der Seefahrt geprägt. Heute kommen keine Seeleute mehr in die Stadt, und Hamburger_innen fahren nicht mehr zur See. Heute sind nur multinationale Konzerne im Hafen gern gesehen. Räume zum Leben und Handeln auf dem Wasser sind dagegen eng und werden enger. In Stadtnähe wird der Hafen zur Event-Kulisse, das maritime Abenteuer mutiert zur All-Inclusive-Kreuzfahrt, die Feinstaubwerte explodieren.
Zugleich entdecken Aktivistist_innen und Künstler_innen überall auf der Welt das Recht auf Meer neu: Sie bauen Flöße aus Müll, versuchen schwimmend die Lagunen vor Kreuzfahrtschiffen zu schützen, verbinden sich durch prekären Seehandel, erforschen die Links zwischen Migration und moderner Logistik und tun sich zusammen, um Flüchtende aus Seenot zu retten. Auf allen sieben Meeren und auch in Hamburg.
Willkommen zu einer Recht-Auf-Stadt-Bewegung, die schwimmen kann!
Für Theater der Welt 2017 haben sich geheimagentur und Internationales Theaterinstitut zusammengetan, um Access Points vom Festen zum Flüssigen zu erkunden und das Recht auf Meer neu zu entdecken – mit Performance, Symposium und Workshops.